Gestern morgen hat das ZDF versehentlich statt eines Kinderfilms einen Horrorfilm gezeigt. Statt „Coco, der neugierige Affe“ gab es den Horrorstreifen „Halloween – Die Nacht des Grauens“, morgens um 6 Uhr, als Eltern in Ruhe schlafen wollten und ihre Kinder vor der Ablenkkiste sitzen ließen, im Vertrauen, dass ihnen eine infantil verblödende aber heile Welt zur Ablenkung vorgegaukelt wird – doch nicht gestern.
Hier zunächst das 10. Solar. Es zeigt einen dreifachen Saturn-Neptun.
Etwas anderes wird dargestellt (H.v.1 in 11 im Zwilling). Es dient der Erscheinung von Gewalt (Mars) unter 27°-Widder-MC. Die Wahrnehmung versinkt in der Auflösung und zeigt Schichten des Unbewussten…
Doch darüber will ich gar nicht reden. Interessanter als diese freudsche Fehlleistung im Sinne des Zeitgeistes seitens des deutschen Fernsehens ist für mich: Was passiert eigentlich gerade in der Welt, bzw. geht es anderen auch so, dass es kaum wirklich interessiert, was noch passiert, weil es versackt und doch nur eine Wiederholung des Alten ist? Ich möchte auf das laufende T-Quadrat hinaus, den Pluto auf 17 Steinbock und die kommende Entwicklung, welche sich in der derzeitigen Lähmung abzeichnet und muss ausholen über Gegenwart, Adorno und I Ging, um auf die Notwendigkeit innerer Reflektion zu kommen:
Hier die Radix (29.5.2016, 6 Uhr MESZ, Mainz), die gleichzeitig als Zeitgeistmomentaufnahme dienen soll:
„Nihilismus“ für dieses Desinteresse ist nicht ganz das richtige Wort für ein mundanes Quadrat zwischen Jupiter, Saturn und Neptun auf 12 Grad der veränderlichen Zeichen, wo wir in dem was wir tun uns selbst aushebeln und gleichzeitig hindern. Es ist die Stockung (Jupiter noch im Orbis von 12 Jungfrau (Saturn-Uranus)), als Zeitgeist, als Kritik am Alten (Quadrat Saturn). Und all diese Grade auf 12 Grad-veränderlich frönen ihrem Protegé im Spiegelpunt dazu, dem Pluto auf 17° Steinbock.
Ich hätte seit dem Tod von David Bowie noch viele Nachrufe schreiben können. Doch auch dieses Thema inflationiert in diesen Monaten. Es ist eine Zeit des Sterbens alter Generationen und Werte, ohne dass etwas Neues auf den Plan tritt. Wir treten auf der Stelle, oder wie Georg Diez es ausdrückt:
„das Ende der Gegenwart ist nahe…. Die Gegenwart ist löchrig, sie ist perforiert von Atavismen und Anachronismen, die man nur so nennen kann, wenn man auf dem festen Boden einer Moderne steht, die es so nicht mehr gibt. Nicht in dieser Festigkeit, Homogenität, vorwärtsdrängenden Euphorie – und die es möglicherweise so auch nie gab.“
Er schreibt das bei einem rückläufigen Mars, der dieses Mal extrem schwach ausfällt und die „vorwärtsdrängende Euphorie“ unter einem Pluto, der ihn beherrscht, begräbt.
Und wenn Vergangenheit und Zukunft von einer fehlenden Gegenwart, (alle drei bedingen einander), verschluckt werden, so ist Janus blind geworden und schaut wie ein Maulwurf nach hinten und vorne und vermag nichts mehr zu erkennen. Er spürt nur noch den eigenen Zwang und die eigene Ohnmacht.
Diese Tage müssen wir überstehen. Wir verharren. Unter uns treten wir die Erde fest. Vielleicht wird ein Höhepunkt erreicht, wenn das mundane T-Quadrat um den 1.Juni herum zu einem großen Kreuz wird, indem die Sonne über 12 Grad Zwilling läuft. Vielleicht kann es danach besser werden, und wir kommen langsam aus der Stockung heraus.
Was Theodor W. Adorno schon 1942 in seinen „Reflexionen zur Klassentheorie“ über das Treten auf der Stelle so prägnant beschrieb, steht heute noch deutlicher vor Augen:
„…Im Bannkreis des Systems ist das Neue, der Fortschritt, Altem gleich als immer neues Unheil. Das Neue erkennen bedeutet nicht ihm und der Bewegtheit sich einschmiegen sondern ihrer Starrheit widerstehen, den Marsch der welthistorischen Bataillone als Treten auf der Stelle erraten. Die Theorie weiß von keiner »konstruktiven Kraft« denn der, mit dem Widerschein des jüngsten Unheils die Konturen der ausgebrannten Vorgeschichte zu erleuchten, um in ihr seiner Korrespondenz gewahr zu werden. Das Neueste gerade, und es allein stets, ist der alte Schrecken, der Mythos, der eben in jenem blinden Fortgang der Zeit besteht, der sich in sich zurücknimmt, mit geduldiger, dumm allwissender Tücke, wie der Esel das Seil des Oknos verzehrt. Nur wer das Neueste als Gleiches erkennt, dient dem, was verschieden wäre.“
Wir können das heute als Vorfeld einer kommenden Plutokratie verstehen, wo zunächst Pluto von seinem Widersacher Uranus befreit wird (dazu geht eine 3-Jahres-Periode zuende), um seine Staatskontrolle, seinen Staatsterror, vollständig zementieren zu können, nachdem die Freiheitskämpfe eines weiterziehenden Uranus versiegen. Pluto steht jetzt im Orbis von 17 Grad Steinbock und wird diesen Grad noch dreimal gegen Ende des Jahres 2016, im Sommer 2017 und Ende 2017 besuchen. Es ist die Zeit des Pfropfens auf der Flasche, die voller revolutionärer Gedanken, voller Aufbruch aus dem Alten ist. Was der Pfropfen zurückhält, ist unser Tatendrang, unsere Eigenenergie für eine eigene Bestimmung (Pluto auf Mars-Saturn). Der Pfropfen ist die staatlich verordnete Gleichschaltung und Kontrolle über ein individuelles Voranschreiten. Gewalt gegen eine vermeintliche Obrigkeit und Verkrustetes wird verordnet durch so genannte False Flag Aktionen, durch Meinungsgleichschaltung mittels unfreier propagandistischer Berichterstattung und Erziehung der Jugend zu einem opportunistischen fungiblen Bewusstsein, welches ein Selbstdenken weit hinter sich lässt. Bis Anfang 2020, wenn sich Pluto und Saturn im Steinbock vereinen werden, wird diese Dystopie vollendet sein, wenn wir es so laufen lassen und uns nicht an den zuletzt zitierten Satz Adornos erinnern.
Zur jetzigen Zeit können wir mit dem I Ging sagen, dass es wohl darum geht, angesichts einer äußeren Ohnmacht das Innen zu kultivieren:
»Himmel und Erde vereinigen sich nicht;
das Bild der Stockung.
So zieht der Edle sich auf seinen inneren Wert zurück,
um den Schwierigkeiten zu entgehen.
Er lässt sich nicht durch Einkünfte ehren.«